Akute Leberverletzung durch Reishi & Alkohol?

Originaltitel der Studie: Ganoderma lingzhi (Reishi Mushroom)-Induced Acute Liver Injury in the Setting of Alcohol Use: A Case Report and Review of the Literature

Datum: September 2023

Autorenteam: Guedikian et.al.

PDF-Dokument der Studie zum Download: Hier Klicken!

Kurz und bündig: SO ETWAS BITTE NICHT MEHR!

In meinem neuesten Blog-Beitrag analysiere ich eine Fallstudie aus dem Jahr 2023 zur angeblich 'toxischen Wirkung auf die Leber' von Reishi (Ganoderma lucidum).


Täuschung, selektive Datennutzung, fragwürdige Methoden und spekulative Schlussfolgerungen – solche Studien untergraben das Vertrauen in die Wissenschaft und die moderne Schulmedizin. Sie scheinen darauf abzuzielen, wertvolle Naturheilmittel zu diskreditieren.


Die tatsächlichen wissenschaftlichen Belege zu Reishi erzählen jedoch eine andere Geschichte: Reishi ist ein gut erforschtes und vielseitiges Therapeutikum.


Mit diesem Beitrag möchte ich Klarheit schaffen und unbegründete Ängste in Bezug auf die sichere und effektive Anwendung von Reishi abbauen.

Akute Leberverletzung durch Reishi-Pilz und Alkohol?

Ein Überblick:

  • Titel: Akute Leberverletzung durch den Verzehr von Reishi-Pilz in Verbindung mit Alkoholkonsum: Ein Fallbericht und Literaturübersicht. Originaltitel der Studie: Ganoderma lingzhi (Reishi Mushroom)-Induced Acute Liver Injury in the Setting of Alcohol Use: A Case Report and Review of the Literature.
  • Veröffentlichungsdatum: 25. September 2023.
  • Autoren: Roupen Guedikian, Brandon Kim, Gagandeep Singh, Rebekah Alexander.
  • Ziel: Untersuchung einer akuten Leberverletzung, die durch den Konsum von Reishi-Pilzpulver (Ganoderma lingzhi) und Alkohol verursacht wurde.

Fallbeschreibung

Patient: 47-jähriger Mann mit bekannten Vorerkrankungen:

  • Bluthochdruck
  • Chronische Schmerzen nach einer Leistenbruchoperation
  • Fettleber (nicht-alkoholische Fettlebererkrankung)

Symptome bei der Einlieferung:

  • Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Kopfschmerzen, die sich über die letzten drei Tage entwickelt hatten.
  • Der Patient bemerkte eine Blutdruckerhöhung auf Werte um 180/130 mmHg, was ihn zur Einlieferung in die Notaufnahme veranlasste.

 

Detaillierte Analyse des Einlieferungsgrundes:

  • Ein 47-jähriger Mann mit den Vorerkrankungen Bluthochdruck, chronischen Schmerzen nach einer Leistenbruchoperation und einer Fettlebererkrankung stellte sich mit Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Kopfschmerzen in der Notaufnahme vor.
  • Die Symptome traten drei Tage zuvor auf, und er suchte die Notaufnahme auf, als sein Blutdruck auf Werte von etwa 180/130 mmHg anstieg.
  • Der Patient gab an, dass er unter chronischen neuropathischen Schmerzen litt, die sich im Zeitraum vor der Einlieferung verschlimmerten und von seinem Abdomen bis in sein rechtes Bein ausstrahlten. 

Diese Zunahme der Schmerzen veranlasste ihn, innerhalb von 72 Stunden bis zu 2,25 Liter Wodka zu konsumieren (entspricht etwa 3 Flaschen zu je 750 ml). Dies entspricht ca. 93 Gramm Alkohol pro Flasche (bei 40 % Alkoholgehalt), was zu einem gesamten Konsum von etwa 279 Gramm reinem Alkohol in 72 Stunden führt. Über den Konsum weiteren Substanzen macht das Forscherteam keine Angabe.

 

 

Bei der Ankunft in der Notaufnahme war der Patient hypertensiv mit einem Blutdruck von 159/108 mmHg. Weitere Vitalparameter waren im Normbereich, einschließlich:

  • Temperatur: 36,5°C
  • Herzfrequenz: 72
  • Atemfrequenz: 18
  • Sauerstoffsättigung: 98 % bei Raumluft

Die körperliche Untersuchung ergab eine diffuse Druckempfindlichkeit im Abdomen; es wurde keine Gelbsucht festgestellt, und der Patient war orientiert zu Person, Ort und Zeit.

 

 

Reishi-Konsum:

Während des o.a. Zeitraums nahm der Patient parallel zum Alkoholkonsum mehrere Esslöffel "Reishi-Pilzpulver" ein, um seine Schmerzen zu lindern. 

Eine genaue Dosierungsangabe fehlt, und das Forschungsteam hat weder den Produkttyp noch andere spezifische Informationen zur Zusammensetzung aufgenommen.

Laborchemie, Gegenmaßnahmen & Nachuntersuchung

Laborwerte: 

Bei der Aufnahme zeigten die Leberwerte des Patienten folgende auffällige Ergebnisse:

  • Aspartat-Aminotransferase (AST):
    • Aufnahme: 301 U/L (Referenzbereich: 5-40 U/L)
    • Erhöhung: 652,5 % über dem Normalwert.
  • Alanin-Aminotransferase (ALT):
    • Aufnahme: 990 U/L (Referenzbereich: 5-40 U/L)
    • Erhöhung: 2375 % über dem Normalwert.
  • Gesamt-Bilirubin:
    • Aufnahme: 1,5 mg/dL (Referenzbereich: 0,0-1,2 mg/dL)
    • Erhöhung: 25 % über dem Normalwert.

Weitere Laborwerte wie Lipase, Alkalische Phosphatase und Albumin waren im normalen Bereich, abgesehen von einer leichten Abweichung beim Albuminwert (Aufnahme: 4,5 g/dL, Referenz: 3,5-4,9 g/dL).

 

 

Gegenmaßnahmen: 

Nach der Verabreichung von N-Acetylcystein und intravenösen Flüssigkeiten verbesserten sich die Werte signifikant:

  • Nach 24 Stunden lagen die Werte für AST bei 110 U/L, was einer Reduktion von etwa 63,5 % im Vergleich zu den Ausgangswerten entspricht.
  • Der ALT-Wert sank auf 612 U/L, was einer Abnahme von etwa 38,2 % im Vergleich zum Ausgangswert von 990 U/L entspricht.

Aufgrund der Verbesserung der Leberwerte wurde der Patient nach 48 Stunden entlassen und angewiesen, den Konsum von Reishi-Pilz und Alkohol zu vermeiden.

 

 

Nachuntersuchung:
Bei der Nachuntersuchung nach 14 Tagen hatten sich die Bauchschmerzen, Übelkeit und Kopfschmerzen des Patienten vollständig zurückgebildet. Die Blutwerte normalisierten sich weiter:

  • Bilirubin: Nicht getestet (lag bereits am zweiten Kiniktag mit einem Wert von 1,2 wieder in der Referenz von 0,0-1,2 mg/dL)
  • AST: 16 U/L (Referenzbereich: 5-40 U/L, innerhalb der Referenz)
  • ALT: 45 U/L (Referenzbereich: 5-40 U/L, leicht oberhalb der Referenz)

Zusammenfassung & Fazit des Forschungsteams
 


Das Forscherteam kommt zu der abschließenden Bewertung, dass die Leberverletzung des Patienten höchstwahrscheinlich durch eine toxische Reaktion auf die gleichzeitige Einnahme von Alkohol und Reishi-Pilzpräparaten verursacht wurde. 

 

Diese Hypothese basiert auf der Annahme - unter Referenz einer Tierversuchsstudie (s.u.) -  dass Reishi die schädlichen Auswirkungen des Alkohols durch die Hemmung des Enzyms CYP2E1 verstärkt haben könnte.


Die Autoren berufen sich (bereits im Titel Ihrer Veröffentlichung) auf eine "systematische Literaturübersicht". Diese "Übersicht" besteht aus der Zitation einer Tierversuchsstudie und von zwei Fallberichten, um eine lebertoxische Wirkung von Reishi zu untermauern.

Meine kritische Analyse – in 15 Einzelpunkten

1. Fehlende Differenzierung zwischen Alkohol und Reishi als Hauptursache

  • Problem: Der Patient konsumierte eine erhebliche Menge Alkohol (bis zu ca. 279 Gramm reinen Alkohol in 72 Stunden), was allein eine akute Leberverletzung verursachen kann. Alkohol stellt einen gut dokumentierten Risikofaktor für Leberschäden dar. Zwar wird dies in der Studie anerkannt, jedoch ohne ausreichende Gewichtung gegenüber der Reishi-Einnahme.
  • Bewertung: Die Studienlage über Reishi und Leberschäden ist unklar, während Alkoholkonsum als Hauptrisikofaktor für akute Leberverletzungen gilt. Bei missbräuchlichem Konsum - wie hier vorliegend - sagt einem das auch der gesunde Menschenverstand. Die Forscher hätten den Alkoholmissbrauch als primären Verursacher der Leberverletzung stärker gewichten müssen, bevor Reishi als toxischer Mitverursacher überhaupt in Betracht gezogen wird. Eine Übergewichtung des Reishi-Pilzes ohne solide Datenlage, ohne präzise Dosierungsangaben oder Analysen der Zusammensetzung des eingenommenen Präparats, führt im Endergebnis zu der spekulativen Schlussfolgerung, dass Reishi als signifikanter Faktor an der Schädigung beteiligt war.

2. Alkoholkonsum als eigenständiger Risikofaktor

  • Problem: Der Patient konsumierte über 72 Stunden verteilt etwa 279 Gramm reinen Alkohol, was eine extrem hohe Menge darstellt und nachweislich das Risiko einer akuten Leberverletzung deutlich erhöht. Alkohol führt zu oxidativem Stress, Lipidperoxidation und entzündlichen Prozessen in der Leber, besonders bei Patienten mit einer zugrunde liegenden Vorerkrankung  der Leber, wie in diesem Fall einer nicht-alkoholischen Fettlebererkrankung (NAFLD).
  • Bewertung: Der exzessive Alkoholkonsum in Kombination mit der vorbestehenden Fettleber stellt einen klaren und gut dokumentierten Mechanismus für die beobachtete Leberverletzung dar. Alkoholmissbrauch hätte als Hauptursache für die Leberschädigung betrachtet werden sollen. Die schnelle Besserung nach Gabe von N-Acetylcystein spricht zusätzlich dafür, dass Alkohol der Hauptfaktor war.

3. Qualitative Bewertung der zitierten Studie: “Fatal fulminant hepatitis associated with Ganoderma lucidum (Lingzhi) mushroom powder”. Link

  • Problem: Diese Studie beschreibt den Fall einer 47-jährigen thailändischen Frau, die eine tödlich verlaufende Hepatitis nach der Einnahme von Reishi-Pulver entwickelte. Die Forscher stützen sich auf diesen Bericht, um ihre These, Reishi sei potenziell hepatotoxisch, zu untermauern.
  • Bewertung: Ein wesentlicher Aspekt, den die Forscher übersehen, ist, dass die thailändische Patientin an Schizophrenie litt und eine Dauermedikation mit Lithium (bekannt für potenziell hepatotoxische Wirkung), Perphenazin (Antipsychotikum, kann Leberschäden verursachen) und Trihexyphenidyl (Anticholinergikum (Gallensäureblocker), mit potenziellen hepatotoxischen Effekten) einnahm. Diese Medikamente, besonders in Kombination, sind bekannte Ursachen für Leberschäden und könnten maßgeblich zur Leberverletzung beigetragen haben. Ohne den Einfluss dieser Medikamente ausreichend zu berücksichtigen, bleibt die Schlussfolgerung, dass Reishi der alleinige Verursacher der Hepatitis war, spekulativ und irreführend.

4. Qualitative Bewertung der zitierten Studie: Ganoderic acids-rich ethanol extract from Ganoderma lucidum protects against alcoholic liver injury and modulates intestinal microbiota in mice with excessive alcohol intake. Link

  • Problem: Das Forschungsteam verweist auf eine mögliche Hemmung des Enzyms CYP2E1 durch Reishi, das eine Schlüsselrolle im Ethanolstoffwechsel spielt. Diese Schlussfolgerung basiert auf tierexperimentellen Daten an Mäusen, die in der Originalstudie jedoch in einem völlig anderen Kontext präsentiert werden. Die Studie an Mäusen zeigte vielmehr - steht nun auch im Titel - dass Reishi eine schützende Wirkung gegen alkoholinduzierte Leberschäden haben kann.
  • Bewertung: Die zitierte Mäusestudie deutet darauf hin, dass Ganoderma lucidum (Reishi) eine schützende Wirkung gegen alkoholinduzierte Leberschäden hat. Die Ergebnisse zeigen, dass Reishi die Leber vor oxidativem Stress schützt, die Lipidwerte normalisiert und Entzündungen reduziert. Die isolierte Interpretation der Forscher, dass Reishi die Leberschäden verstärkt haben könnte, ist somit wissenschaftlich unbegründet, irreführend und stellt eine aus meiner Sicht unzulässige Verkürzung der Datenlage dar. 

5. Qualitative Bewertung der zitierten Studie: Herbal supplement-induced liver injury: a case report. Link

  • Problem: In dieser Fallstudie wird der Fall einer 45-jährigen Frau beschrieben, die nach dem Konsum eines Kräutertees mit 23 Inhaltsstoffen, darunter Reishi, über epigastrische Schmerzen klagte. Nach dem Absetzen des Tees verschwanden die Symptome.
  • Bewertung: Der Kräutertee enthielt 23 verschiedene Inhaltsstoffe, darunter Reishi, Aloe Vera und Sibirischer Ginseng, was es extrem schwierig macht, die spezifische Wirkung von Reishi als alleinigen Verursacher zu bestimmen. Auch in diesem Fall liefert die Studie keine eindeutige Evidenz, dass Reishi eine toxische Wirkung hatte, da die Symptome durch eine Vielzahl von Faktoren verursacht worden sein könnten.

6. Mangel an präzisen Dosierungsangaben und Produktspezifikationen

  • Problem: Es fehlen genaue Informationen über die Dosierung des Reishi-Pulvers sowie dessen Herkunft, Qualitätskontrollen und Inhaltsstoffe. Diese Informationen sind entscheidend, um eine toxische Reaktion des Reishi-Pilzes sicher zu belegen bzw. nachvollziehbar zu machen.
  • Bewertung: Ohne genaue Daten zur Menge und Zusammensetzung des eingenommenen Reishi-Präparats kann keine belastbare Kausalität zwischen dem Konsum des Pilzes und der Leberverletzung hergestellt werden. Dies stellt einen erheblichen methodischen Mangel in der Studie dar.

7. Unzureichende Berücksichtigung der Vorerkrankungen des Patienten

  • Problem: Der Patient litt unter einer (angeblich) nicht-alkoholischen Fettlebererkrankung (NAFLD), die per se ein erhöhtes Risiko für eine Leberverletzung durch Alkoholmissbrauch darstellt. Diese Grunderkrankung wurde in der Analyse zwar erwähnt, aber nicht ausreichend in die Risikobewertung einbezogen.
  • Bewertung: Die bereits geschädigte Leber des Patienten durch NAFLD macht ihn besonders anfällig für Hepatotoxizität durch Alkohol. Das Forschungsteam hätte diesen Risikofaktor stärker gewichten und präzise darlegen müssen, wie wahrscheinlich die Rolle des Reishi-Pilzes im Vergleich zum Alkoholkonsum und der vorbestehenden Lebererkrankung ist.

8. Fehlende Differentialdiagnosen und Ursachenklärung

  • Problem: Die Symptome des Patienten (Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen) und die erhöhten AST- und ALT-Werte können nicht nur durch Alkohol oder Reishi verursacht werden. Es gibt viele mögliche Ursachen für akute Leberverletzungen, wie z.B. virale Hepatitis, Medikamententoxizität oder Autoimmunerkrankungen, die in den klinischen Voruntersuchungen zur vorliegenden Studie nicht ausreichend ausgeschlossen wurden.
  • Bewertung: Die fehlende Untersuchung auf alternative Ursachen der Leberverletzung ist ein gravierender methodischer Fehler. Es wurden keine Tests auf virale Infektionen oder andere toxische Substanzen dokumentiert, die zur Leberverletzung hätten beitragen können. Diese Versäumnisse untergraben die wissenschaftliche Aussagekraft der Studie erheblich.

9. Interpretation der schnellen Genesung nach N-Acetylcystein-Gabe

  • Problem: Die signifikante Verbesserung der Leberwerte innerhalb von 24 Stunden nach der Gabe von N-Acetylcystein könnte auf eine primäre Toxizität durch den Alkoholmissbrauch hinweisen, da N-Acetylcystein als Antidot bei Paracetamol- und alkoholinduzierten Leberschäden wirksam ist.
  • Bewertung: Die schnelle Genesung nach N-Acetylcystein spricht stark dafür, dass die Leberverletzung primär alkoholinduziert war, da N-Acetylcystein eine bekannte therapeutische Wirkung in solchen Fällen hat. Es wird jedoch keine klare Verbindung zwischen der Reishi-Einnahme und der therapeutischen Wirkung von N-Acetylcystein hergestellt, was die Hypothese einer lebertoxischen Wirkung von Reishi weiter schwächt.

10. Unzureichende Literaturübersicht

  • Problem: Die Literaturübersicht berücksichtigt nicht ausreichend die vorhandene Evidenz zu den schützenden Wirkungen von Reishi auf die Leber. Es gibt Studien, die zeigen, dass Reishi entzündungshemmend wirkt und oxidativen Stress in der Leber reduzieren kann, was im Widerspruch zu der Hypothese der Forscher steht.
  • Bewertung: Die Forscher haben die Literatur zu den positiven Effekten von Reishi auf die Leberfunktion, wie sie in der Mäusestudie gezeigt wird, nicht ausreichend in ihre Analyse einbezogen. Eine ausgewogenere Berücksichtigung dieser Daten hätte zu einer fundierteren Bewertung der Rolle von Reishi im vorliegenden Fall beigetragen.

 

11. Übertriebene und irreführende Kausalität

  • Problem: Der Artikel suggeriert eine Kausalität zwischen dem Reishi-Pilz und den akuten Leberschäden, obwohl andere wichtige Faktoren, wie der Alkoholmissbrauch des Patienten, eine erhebliche Rolle spielen könnten. Diese Art von Schlussfolgerung ist extrem problematisch, weil sie den Leser zu falschen Rückschlüssen führen kann, die medizinisch riskant sind.
  • Bewertung: In wissenschaftlichen Arbeiten sollte die Darstellung von Ursache-Wirkungs-Beziehungen sehr vorsichtig erfolgen, insbesondere wenn es offensichtlich konkurrierende Erklärungen gibt. Ein solcher Fehler deutet darauf hin, dass entweder die Gutachter, die diese Studie zur Veröffentlichung zugelassen haben, unaufmerksam waren oder die Methodik des Artikels nicht ausreichend hinterfragt wurde.

12. Schlechte Methodik (diplomatische Formulierung des Verfassers

  • Problem: Der Artikel basiert auf einem einzigen Fallbericht. Während Fallberichte wertvolle Einblicke in seltene Fälle bieten können, sind sie nicht dazu geeignet, generalisierbare Aussagen zu treffen, wie es in diesem Artikel versucht wird.
  • Bewertung: Ein rigoroser Peer-Review Prozess hätte dieses Problem bemerken müssen. Einzelne Fälle können niemals als Beweis für eine allgemeine toxische Wirkung eines Stoffes herangezogen werden, da zu viele konfundierende Variablen (wie Lebensstil, andere Substanzen etc.) nicht kontrolliert werden können.

13. Mangelnde wissenschaftliche Sorgfalt

  • Problem: Der Einfluss von Alkohol als bekannter Risikofaktor für Leberschäden wird im Artikel nur beiläufig erwähnt. Eine ordnungsgemäße Begutachtung hätte darauf bestehen müssen, dass der Alkoholkonsum des Patienten entweder als Hauptursache oder als mindestens gleichwertiger Faktor beschrieben wird.
  • Bewertung: Diese Art von Vernachlässigung zeigt einen groben Mangel an wissenschaftlicher Strenge, der bei einem Peer-Reviewed-Journal nicht vorkommen sollte. Ein verantwortungsvoller Reviewer hätte den mangelnden Fokus auf die potenzielle Wechselwirkung des Alkohols mit dem Reishi-Pilz als schwerwiegenden Mangel erkannt.

14. Potenzielle Konsequenzen für die medizinische Praxis

  • Problem: Artikel wie dieser könnten zur Fehlinterpretation und Fehlinformation in der medizinischen Praxis führen. Ärzte, Heilpraktiker oder Patienten könnten irrtümlich glauben, dass der Reishi-Pilz gefährlich für die Leber ist, ohne die erheblichen Einflüsse des Alkoholkonsums zu berücksichtigen.
  • Bewertung: Dies könnte zu einer unnötigen Vermeidung von Reishi führen, der traditionell als medizinisch nützliches Präparat gilt und viele potenzielle gesundheitliche Vorteile hat. In der Konsquenz verhindern solche Artikel, dass insb. chronische Leiden adäquat und umfassend behandelt werden.

15. Reputation und Glaubwürdigkeit der veröffentlichenden Zeitschrift “Cureus”

  • Problem: "Cureus" wurde von Dr. John R. Adler, einem Neurochirurgen, gegründet. Seine Mission war es, medizinische Forschung zugänglicher und schneller verfügbar zu machen. Allerdings kann die Schnelligkeit zu Lasten der Qualitätssicherung gehen.
  • Bewertung: Cureus ist eine Open-Access-Zeitschrift, die sich durch schnelle Veröffentlichungen und einen offenen Peer-Review-Prozess auszeichnet. Diese Aspekte, kombiniert mit der schnellen Begutachtung, könnten zu Fehlern führen, wie sie in der vorliegenden Studie zu sehen sind.

Hinweis des Autors

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Die Inhalte dieser Webseite ersetzen keine (tier-)ärztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung, keinen Vor-Ort Besuch des Therapeuten und sind auch nicht damit zu verwechseln.

Vitalpilze können eine hervorragende Flankierung laufender Therapien sein und sind potente Mykotherapeutika! 

Aber: das Befolgen von Empfehlungen erfolgt auf eigene Gefahr und in eigener Verantwortung.

Gerade deshalb: Informiere Deinen Therapeuten bitte unbedingt über die geplante Einnahme von Vitalpilzen.

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