Datum: April 2023
Autorenteam: Weiwei Zhang et. al
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Die Sorge um Schwermetalle in unserer Umwelt, Nahrung und im Futter unserer Tiere ist weit verbreitet. Insbesondere Pilze stehen häufig in der Kritik oder werden skeptisch beäugt, da sie bekanntlich Schwermetalle aufnehmen können. Wichtig ist aber, diese Tatsache korrekt und sachlich einzuordnen.
Der Anreicherungsprozess im Pilz hängt stark vom Verschmutzungsgrad der jeweiligen Umgebung ab. Kontrolliert angebaute, bestenfalls BIO-zertifizierte Pilze, die auf unbelasteten Materialien wachsen, weisen einen hohen Reinheitsgrad auf. Wildwachsende Pilze in kontaminierten Gebieten können hingegen tatsächlich eine hohe Konzentration an Schwermetallen aufweisen. Pilze werden sogar gezielt eingesetzt, um belastete Gebiete zu reinigen, mit tlw. herausragenden Ergebnissen (vgl. bspw. zu Schweröl: Removal of spilled petroleum in industrial soils by spent compost of mushroom Pleurotus pulmonarius).
Nun hat ein chinesisches Forscherteam um Zhang et al. in 2023 untersucht, ob sich dieser Entgiftungsprozess auch im Tierkörper wiederholen lässt. Ihere Studie an Ratten “Lead detoxification of edible fungi Auricularia auricula and Pleurotus ostreatus: the purification of the chelation substances and their effects on rats" zeigt, dass die Pilze Auricularia auricula und Pleurotus ostreatus aufgrund ihrer Affinität zu Schwermetallen zur Therapie eingesetzt werden können. Sowohl die extrahierten bioaktiven Substanzen, als auch bereits das pure getrocknete Pilzpulver wiesen dabei eine außerordentliche entgiftende Wirkung auf.
Ich finde die Studie umso bemerkenswerter, weil die genutzten Pilze ganz “normal” (und sicher nicht „Bio“) auf einem lokalen Markt in China (vermutlich Peking) gekauft wurden.
Blei ist ein weitverbreitetes Umweltgift, das sich bei Aufnahme in den Körper in Gehirn, Knochen und weichen Geweben wie Nieren, Leber und Milz anreichert. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzte 2021, dass Bleiexposition für 30 % der weltweiten Fälle von idiopathischer geistiger Behinderung (geistige Behinderung ohne bekannte Ursache), 4,6 % der globalen Herz-Kreislauf-Erkrankungen und 3 % der chronischen Nierenerkrankungen verantwortlich ist. (vgl. World Health Organization. Public Health Impact of Chemicals: Knowns and Unknowns. Geneva, Switzerland (2021)).
Schwermetallvergiftungen werden üblicherweise durch Chelatbildung behandelt. Chelate sind unlösliche, weniger toxische chemische Metallverbindungen, die leicht vom Körper ausgeschieden werden können. Die Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfehlen Dimercaprol, 2,3-Dimercaptosuccinsäure (DMSA), Penicillamin und Natriumcalciumedetat (CaNa2EDTA) als Chelatbildner für die Behandlung von Bleivergiftungen empfohlen. Alle aufgeführten Präparate, die zur Behandlung von Bleivergiftungen verwendet werden, haben jedoch Nebenwirkungen (u.a. nierenschädigende Effekte & neurologische Störungen) und sind kostspielig.
Die Polysaccharid-Peptid-Komplexe der Vitalpilze Auricularia auricula und Pleurotus ostreatus können Schwermetallionen durch ihre funktionellen Gruppen ebenfalls als Chelate binden. Die hohe Affinität dieser natürlichen Substanzen zu Elementen wie bspw. Blei macht sie zu vielversprechenden Kandidaten für die Entwicklung von Nahrungsergänzungsmitteln zur Schwermetallentgiftung.
Ziel der Studie
In dieser Studie wurde die Fähigkeit von zwei essbaren Pilzen, Auricularia auricula (Judasohr) und Pleurotus ostreatus (Austernpilz), zur Bleiaufnahme und -entgiftung untersucht. Sowohl das Vitalpilzpulver (vermischt mit Futter) wie auch die aktiven Substanzen der Pilze wurden isoliert und ihre Wirkung auf Ratten analysiert.
Materialien und Methoden: Vorbereitung der Reagenzien für die Tierexperimente und Methoden der Verabreichung
Bleiazetatlösung:
Natriumcalciumedetat (CaNa2EDTA)-Lösung:
AAAS (Auricularia auricula Active Substance) und POAS (Pleurotus ostreatus Active Substance):
Fruchtkörperpulver (bezeichnet als AAFF und POFF):
Tierexperimentelles Verfahren:
Ratten wurden mit Bleiazetat vergiftet. Verschiedene Gruppen erhielten anschließend AAAS, POAS, einen Standard-Chelator (CaNa2EDTA) oder Pilzfruchtkörperfutter (AAFF und POFF). Der Entgiftungseffekt der Extrakte wurde im Reagenzglas, die Bleikonzentrationen hingegen in Blut und Organen (Leber, Nieren, Milz) gemessen.
Ergebnisse in vitro ( = im Reagenzglas)
Getestet wurde m.A. nach nur die Bleientfernung mit Extrakten den Extrakten: Ich kann das nur als eindrucksvoll bezeichnen: Wenn Auricualria Extrakt und Pleurotus Extrakt zeigten eine dosisabhängige Bleientfernung. Entgiftungsrate von Auricularia Extrakt bei unterschiedlichen Konzentrationen von 0,5, 1, 2 und 4 g/L betrug 16,70 %, 38,46 %, 52,82 % und 60,3 %. Die Bleientfernungsraten von Pleurotus Extrakt lagen bei den gleichen Konzentrationen noch höher, bei 47,75 %, 58,82 %, 69,10 % und absolut erstaunlichen 88,02%.
Ergebnisse in den Blutwerten
Der wahre Schatz dieser Studie verbirgt sich aber in Tabelle 3, die die durchschnittliche Reduktionsrate aller getesteten Mittel auf den Bleigehalts im Blut der Ratten illustriert:
Die Tabelle zeigt die durchschnittliche Reduktionsrate des Bleigehalts im Blut von Ratten, die mit verschiedenen Behandlungen im Vergleich zu einer Kontrollgruppe behandelt wurden, die nur Blei erhielt. Im Einzelnen:
CaNa2EDTA
AAAS (Auricularia auricula Active Substance = Extrakt) & POAS (Pleurotus ostreatus Active Substance = Extrakt)
AAFF (Auricularia Fruchtkörperpulver) und POFF (Pleurotus Fruchtkörperpulver):
Hier ist die Studie bedauerlicherweise etwas nachlässig - die Organe wurden nicht spezifisch als einzelner Experimentaufbau analysiert, sondern in meinem Verständnis als “Beifang” untersucht. CaNa2EDTA reduzierte die Bleigehalte von Niere, Leber und Milz im Vergleich zur nur mit Blei behandelten Gruppe um 45.7%, 33.7% und 45.3% reduziert.
Extrakte und die Fruchtkörper Vitalpilze hatten alle die Fähigkeit, den Bleigehalt in Niere und Milz zu reduzieren, interessanterweise jedoch nicht in der Leber. Auricularia - egal ob Extrakt oder Pulver - zeigten eine bessere Bleiausscheidung aus Niere und Milz als CaNa2EDTA. Die genauen Reduktionswerte sind in der Studie leider nicht angegeben, lediglich als visuellen Darstellung der Tabelle 4C illustriert.
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Vitalpilze können eine hervorragende Flankierung laufender Therapien sein und sind potente Mykotherapeutika!
Aber: das Befolgen von Empfehlungen erfolgt auf eigene Gefahr und in eigener Verantwortung.
Gerade deshalb: Informiere Deinen Therapeuten bitte unbedingt über die geplante Einnahme von Vitalpilzen.
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