Leitfaden Vitalpilze: EMS & Gewichtsmanagement & Morbus Cushing beim Pferd

Kurzfassung für den schnellen Leser

1. Basisrezept für die EMS-Behandlung

  • Maitake: Unterstützt das Gewichtsmanagement und reguliert den Fettstoffwechsel.
  • Reishi: Verbessert die Insulinsensitivität und wirkt entzündungshemmend. Ausgewählte Studie hier.
  • Coprinus: Reguliert den Insulinhaushalt und hilft bei der Vorbeugung von Hufrehe. Ausgewählte Studie hier.

2. Rezept für gezielte Gewichtsreduktion (EMS-Risikokandidaten)

  • Maitake: Steigert den Fettstoffwechsel und wirkt appetitzügelnd.
  • Reishi: Fördert die Gewichtsregulierung und verbessert die Leberfunktion.
  • Cordyceps: Steigert Ausdauer und körperliche Leistung, unterstützt die Sauerstoffverwertung.

 

3. Rezept für Pferde mit PPID (Cushing-Syndrom)

  • Reishi: Reguliert den Cortisolspiegel und stärkt das Immunsystem.
  • Coprinus: Unterstützt den Insulinstoffwechsel und bietet antioxidativen Schutz.
  • Cordyceps: Verbessert Energie und Ausdauer, wirkt Müdigkeit entgegen und stabilisiert den Cortisolspiegel.

 

⚠️ Achtung: Ohne eine passende Ernährungsanpassung kann die Wirkung einer Vitalpilztherapie auf die Gewichtsreduktion stark eingeschränkt sein.

Einführung: Das Equine Metabolische Syndrom (EMS)

Das Equine Metabolische Syndrom (EMS) ist eine Stoffwechselstörung bei Pferden, ähnlich dem metabolischen Syndrom oder Typ-2-Diabetes beim Menschen. Charakteristisch für EMS sind:

  • Insulinresistenz: Die Zellen reagieren nicht richtig auf Insulin.
  • Gestörte Glukosetoleranz: Schwierigkeiten bei der Verarbeitung von Zucker.
  • Fettleibigkeit (Adipositas): Neigung zu Übergewicht, oft mit abnormaler Fettverteilung.

Besonders gefährdete Pferderassen:

  • Ponys
  • Kaltblüter
  • Einige Warmblüter

EMS stellt nicht nur ein Gesundheitsrisiko dar, sondern erfordert auch ein strenges Management von Ernährung und Gewicht.

 

Warum Gewichtsmanagement wichtig ist - besonders bei EMS Patienten oder Risikokandidaten

 

Übermäßiges Körpergewicht verschlechtert die Insulinsensitivität und erhöht das Risiko von Hufrehe. 

 

Die Vermeidung von Fettleibigkeit ist von zentraler prophylaktischer, also vorbeugender Bedeutung bei EMS, da übermäßiges Körpergewicht die das Kernproblem einer gestörten Insulinsensitivität weiter verschlechtert und das Risiko von Hufrehe erhöht. Regelmäßige Bewegung und eine kontrollierte Diät auf Basis einer professionellen Fütterungsberatung mit dem Kernziel der reduzierten Zucker- und Stärkezufuhr sind wesentliche Voraussetzung eines erfolgreichen Managements.

 

Vitalpilze lassen sich hervorragend flankierend einsetzen. Sie  können helfen, den Stoffwechsel zu regulieren, Gewicht zu managen, die Insulinempfindlichkeit zu verbessern und das Immunsystem zu stärken. Die Kombination aus Überwachung der Fütterung, Gewichtskontrolle, Bewegung und Vitalpilzen bietet eine ganzheitliche Herangehensweise zur Kontrolle und Behandlung von EMS.

 

Symptome von EMS - Wie erkenne ich das beim Pferd?

  • Fettleibigkeit und Anomalien in der Fettverteilung: Auffällige Fettdepots am Nacken (Cresty Neck), Schultern und Schweifrübe, oft ohne generelle Adipositas.
  • Insulinresistenz: Erhöhte Blutzucker- und Insulinspiegel.
  • HufreheWiederkehrende oder chronische Hufrehe.

und/oder ergänzend:

  • Trägheit und Muskelabbau: Verminderte Aktivität und Abnahme der Muskelmasse.
  • Vermehrter Durst und Urinabsatz.
  • Verzögerte Wundheilung.
  • Verminderte Fruchtbarkeit bei Zuchtstuten.

Hauptursachen und Auslöser von EMS

  1. Genetische Veranlagung:
    • Leichtfuttrige Rassen sind besonders anfällig.
  2. Falsche oder übermäßige Fütterung:
    • Hoher Zucker- und Stärkegehalt in der Nahrung.
    • Überversorgung führt zu Fettleibigkeit und hormonellen Ungleichgewichten.
  3. Bewegungsmangel:
    • Verschlechtert die Insulinsensitivität und fördert Übergewicht.
  4. Stress:
    • Erhöht die Cortisolproduktion, was den Blutzuckerspiegel ansteigen lässt.
    • Führt zu Entzündungen, die die Insulinrezeptoren beeinträchtigen.

1. Klinische Untersuchung

  • Beurteilung von Fettdepots, insbesondere am Nacken.
  • Überprüfung auf Hufrehe-Symptome wie Lahmheit oder Hufveränderungen.

2. Gewichtsbestimmung & Body Condition Score (BCS)

  • Regelmäßige Gewichtskontrolle (mindestens einmal jährlich).
  • Bewertung des Körperfetts auf einer Skala von 1–9.

3. Bluttests

  • Basale Insulin- und Glukosespiegel: Erhöhte Werte können auf Insulinresistenz hinweisen.
  • Insulin-Glukose-Verhältnis: Ein höheres Verhältnis deutet auf EMS hin.

⚠️Der Fruktosaminwert ist beim Pferd kein zuverlässiger Indikator für die Glukosekontrolle. Bei Hunden und Katzen hingegen korreliert der Fruktosaminwert gut mit dem Blutzuckerspiegel und ist daher ein nützlicher Indikator für die langfristige Glukosekontrolle, beispielsweise bei Diabetesmanagement.

 

4. Oraler Glukosetoleranztest (OGTT)

  • Messung der Insulinantwort nach Verabreichung von Glukose.

5. Dextrose-Insulin-Infusionstest

  • Bewertung der Reaktion auf intravenös verabreichte Glukose und Insulin.

6. Hufbearbeitung & Röntgenbilder

  • Überprüfung auf charakteristische Hufveränderungen.
  • Röntgenbilder zur Feststellung von Rotation oder Senkung des Hufbeins.

7. Erweitertes Blutbild

  • Überprüfung von Glukose, Insulin, Triglyceriden und Leberwerten.

8. Dynamische Tests

  • Mehrfache Blutabnahmen zur Überwachung der Insulin- und Glukosespiegel nach der Fütterung.

 

Differentialdiagnosen bei EMS

 

Bei der Diagnose von EMS müssen verschiedene andere Erkrankungen ausgeschlossen werden, die ähnliche Symptome aufweisen. Fragen Sie dazu bitte Ihren Therapeuten. Zu den wichtigsten Differentialdiagnosen gehören:

  1. Morbus Cushing-Syndrom (PPID: Pituitary Pars Intermedia Dysfunction): Die Fehlfunktion des mittleren Teils der Hirnanhangsdrüse (PPID: Pituitary Pars Intermedia Dysfunction) ist eine häufige Hormonstörung, welche Pferde und Ponys jeglicher Rasse und auch Esel betreffen kann. Diese Hormonstörung zeigt ebenfalls Insulinresistenz und Hufrehe, ist jedoch häufig mit einer übermäßigen Produktion von ACTH verbunden. Spezifische Bluttests wie der ACTH-Test können PPID diagnostizieren. Fragen Sie bitte Ihren Therapeuten. Eine Vitalpilztherapie für PPID --> siehe weiter unten. 
  2. Hufrehe anderer Ursachen: Traumatische oder endotoxische Hufrehe sollten ausgeschlossen werden. Vitalpilztherapie bei Hufrehe --> bitte lesen Sie diesen Leitfaden.
  3. Fettlebererkrankung: Insbesondere bei stark adipösen Pferden kann eine Leberbeteiligung zu ähnlichen Stoffwechselstörungen führen. 

⚠️ Achtung: NIEMALS darf ein Pferd (oder eine Katze, wo wir gerade dabei sind) auf Nulldiät gesetzt werden. Es droht eine lebensgefährliche Leberstörung, die sog. Leberlipidose.

Diagnostische Möglichkeiten & Differentialdiagnosen

Das Hauptproblem bei EMS ist die Insulinresistenz, die zu einer gestörten Glukoseverwertung führt. Da der Körper Glukose nicht effizient in die Zellen transportieren kann, steigen die Insulinspiegel im Blut an. Diese erhöhten Insulinwerte beeinträchtigen die Durchblutung der Hufe und fördern Entzündungen, was die Entwicklung von Hufrehe begünstigt. 

 

Zusätzlich schädigt ein hoher Blutzuckerspiegel die feinen Blutgefäße in den Hufen. Ein hohes Körpergewicht verschärft die Insulinresistenz weiter, da Fettgewebe entzündungsfördernde Substanzen wie TNF-α, IL-6 und Leptin freisetzt. Diese Substanzen verschlimmern systemische Entzündungen und die Insulinresistenz, während das entzündungshemmende Adiponektin bei Übergewicht reduziert ist.

 

Basisrezept - Maitake, Coprinus, Reishi

 

1. Maitake (Grifola frondosa):

  • Wirkung: Hervorragend für Pferde mit Übergewicht oder Stoffwechselstörungen. Maitake fördert das Gewichtsmanagement, hat appetitzügelnde Eigenschaften, steigert dadurch die Wirksamkeit von Diätent und stärkt zusätlich das Immunsystem. Besonders vorteilhaft ist seine positive Wirkung auf die Blutfettwerte, denn Maitake unterstützt aktiv die Regulierung des Fettstoffwechsels.

2. Coprinus comatus (Schopftintling):

  • Wirkung: Coprinus ist besonders nützlich bei Stoffwechselerkrankungen wie Typ II Diabetes oder EMS.. Er hilft bei der Regulierung des Insulinhaushalts und des allgemeinen Stoffwechsels, was bei Pferden mit EMS essentiell ist.Der Vitalpilz  kann so auch zur Vorbeugung von Hufrehe eingesetzt werden. Coprinus ist zudem reich an Antioxidantien.

3. Reishi (Ganoderma lucidum):

  • Wirkung: Reishi die Gewichtsregulierung, verbessert die Insulinsensitivität und hilft bei Insulinresistenz. Besonders relevant für Pferde mit EMS, da er sowohl das Immunsystem als auch den Blutzuckerspiegel positiv beeinflussen kann. Reishi bietet auch entzündungshemmende und antioxidative Wirkungen, die bei der Behandlung von Stoffwechselerkrankungen von großem Vorteil sind.

Vitalpilztherapie bei EMS - Basisrezept

1. Maitake (Grifola frondosa):

  • Wirkung: Fördert das Gewichtsmanagement, indem es appetitzügelnd wirkt und den Fettstoffwechsel verbessert. Durch seine Wirkung auf die Blutfettwerte unterstützt es die Reduktion von Körperfett und stärkt zudem das Immunsystem.

2. Reishi (Ganoderma lucidum):

  • Wirkung: Reishi unterstützt die Gewichtsregulierung, beugt Insulinresistenz vor und entzündungshemmend und antioxidativ, was den Stoffwechsel zusätzlich stabilisiert. Er beschleunigt ebenfalls die Leberenzymkreisläufe, was bei der Verstoffwechselung von Körperfett hilfreich ist. 

3. Cordyceps (Cordyceps sinensis):

  • Wirkung: Steigert die körperliche Leistungsfähigkeit, indem er die Ausdauer und Kraft verbessert. Dies fördert ein intensiveres Training, was zu einem effizienteren Gewichtsverlust beiträgt. Cordyceps unterstützt zudem die Sauerstoffverwertung und hilft bei der Regeneration nach Belastung.

⚠️ Achtung: Ohne eine passende Ernährungsanpassung kann die Wirkung einer Vitalpilztherapie auf die Gewichtsreduktion stark eingeschränkt sein und ihre Effektivität erheblich verringern.

Abwandlung: Gewichtsmanagement (EMS-Risikokandidaten)

Abwandlung: Pferde mit PPID (Cushing-Syndrom)

1. Reishi (Ganoderma lucidum):

  • Wirkung: Unterstützt die Regulierung des Cortisolspiegels, verbessert die Insulinsensitivität und stärkt das Immunsystem. Seine entzündungshemmenden Eigenschaften helfen, die durch PPID verursachten Entzündungen zu reduzieren.

2. Coprinus (Coprinus comatus):

  • Wirkung: Fördert die Regulierung des Insulinstoffwechsels, was bei PPID essentiell ist, da diese Krankheit oft mit Insulinresistenz einhergeht. Zudem bietet Coprinus antioxidativen Schutz.

3. Cordyceps (Cordyceps sinensis):

  • Wirkung: Steigert die Ausdauer und Energie, was PPID-typischer Müdigkeit entgegenwirkt, und trägt zur hormonellen Balance bei, indem es den Cortisolspiegel stabilisiert.

 

Wie immer abschließend der Link zum Vitalpilz-Händler meines Vertrauens Mycelium Pilzkraft. Hier findet Ihr alle referenzierten Vitalpilze als Vitalpilzpulver. Ebenso bietet die Mycelium eine Leitfaden zur Anwendung von Vitalpilzen sowie Dosierungsrechner für alle Tierarten. Hier findet Ihr auch ein im Aufbau befindliches Therapeutennetzwerk, welches Euch die Suche nach geeigneten Therapeuten in Eurer Nähe erleichtern soll: Link hier.

 

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Hinweis des Autors

Die Inhalte dieser Website dienen ausschließlich Informationszwecken und stellen keine medizinsche Anweisung dar.

Die Inhalte dieser Webseite ersetzen keine (tier-)ärztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung, keinen Vor-Ort Besuch des Therapeuten und sind auch nicht damit zu verwechseln.

Vitalpilze können eine hervorragende Flankierung laufender Therapien sein und sind potente Mykotherapeutika! 

Aber: das Befolgen von Empfehlungen erfolgt auf eigene Gefahr und in eigener Verantwortung.

Gerade deshalb: Informiere Deinen Therapeuten bitte unbedingt über die geplante Einnahme von Vitalpilzen.

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