Datum: März 2023
Autorenteam: Tomasz Jędrzejewski, Małgorzata Pawlikowska, Justyna Sobocińska, Sylwia Wrotek
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Ich möchte mich mit diesem Blog Eintrag gleich zwei schwierigen Themen widmen: Viruserkrankungen und Krebstherapie.
Viruserkrankungen finde ich deshalb schwierig, weil nicht nur der Naturheilkundler, sondern auch der Schulmediziner in ihrer Behandlung deutlich in seinem Instrumentarium eingeschränkt ist. So erschöpft sich die Behandlung viraler Erkrankungen - sofern es keinen wirksamen Impfschutz gibt - so gut wie immer in der Symptomtherapie: Entzündungshemmer, Vermeidung von sekundärinfektionen durch Antibiose, Fiebersenkung etc.
Krebstherapie ist ein schwieriges Thema an und für sich. Ich will zu Beginn diesen Blogeintrags keinen Zweifel aufkommen lassen: Vitalpilze sind kein Allheilmittel bei Krebs und die Behandlung dieser Erkrankung gehört in versierte therapeutische Hände. Aber: Vitalpilze, insb. Coriolus versicolor, sind bei korrekter Anwendung und unter medizinischer Betreuung hervorragende flankierende Therapeutika, selbst bei laufender Chemotherapie. Hier dürfen wir nicht die Augen davor verschließen, dass In Japan, China und den USA Coriolus deshalb routinemäßig Patienten verschrieben wird, die eine Radio- oder Chemotherapie bei verschiedenen Krebsarten erhalten.
Genau so falsch - so hart muss man das sagen - wäre die Behauptung, die Forschungslage wäre schlecht. Unter mehr als 270 anerkannten Pilzarten mit immuntherapeutischen Eigenschaften werden 50 als ungiftig beschrieben und wurden in Tiermodellen getestet, und 6 dieser Arten wurden in Studien zu menschlichen Krebserkrankungen untersucht. Coriolus versicolor ist der einzige unter diesen 6 Arten, der in randomisierten klinischen Studien der Phase I, II und III bei Patienten mit Magen-, Darm-, Speiseröhren- und Brustkrebs untersucht wurde. In klinischen Studien der Phase I wird die Sicherheit und optimale Dosierung eines Medikaments an einer kleinen Gruppe von Menschen getestet, Phase II bewertet die Wirksamkeit und weitere Sicherheit in einer größeren Gruppe, und Phase III bestätigt diese Ergebnisse in einer noch größeren Population, oft im Vergleich zu Standardbehandlungen.
Studien legen allesamt nahe, dass Coriolus die Überlebensraten erhöht und die Aktivität der Immunzellen verbessert. Darüber hinaus wirkt er den immunsuppressiven Effekten herkömmlicher Krebstherapien entgegen und reduziert krebsbehandlungsbedingte Symptome wie Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Erbrechen und Schmerzen, wodurch die Lebensqualität der Krebspatienten verbessert wird. All diese Effekte machen den Coriolus zu einem häufig verwendeten Medikament bei vielen naturheilkundlichen Ärzten und integrativen Onkologen, v.a. in den USA. Die Anzahl der Veröffentlichungen über Coriolus spiegelt das große Interesse an der medizinischen Anwendung dieses Pilzes wider. In den letzten fünf Jahren wurden über 400 Veröffentlichungen zu Coriolus in PubMed hinterlegt.
Coriolus versicolor hat eine lange Tradition in der chinesischen Kräutermedizin ist dort allgemein für seine gesundheitsfördernden Eigenschaften seit tausenden Jahren bekannt. Er wird eingesetzt, um das Immunsystem zu stärken, aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin die Leber- und Milzfunktion zu verbessern, die Energie (Qi) zu steigern und zur Entgiftung des Körpers beizutragen. Traditionell wird er auch verwendet, um Symptome wie Hitze, Schmerzen, schlechten Appetit, Müdigkeit und allgemeine Schwäche zu behandeln.
Wie immer für die schnellen Leser unter Euch die wichtigsten Kernbotschaften vorneweg, danach folgt der detaillierte Teil:
Die Studie "COVID-19 and Cancer Diseases—The Potential of Coriolus versicolor Mushroom to Combat Global Health Challenges" von Tomasz Jędrzejewski, Małgorzata Pawlikowska, Justyna Sobocińska und Sylwia Wrotek ist eine Übersichtsstudie. Sie wurde am 2. März 2023 im International Journal of Molecular Sciences veröffentlicht und analysiert die bestehende Forschung über die potenziellen gesundheitlichen Vorteile von Coriolus versicolor, insbesondere im Zusammenhang mit der Behandlung und Unterstützung bei Krebs und COVID-19.Die Autoren sind mit der Abteilung für Immunologie der Fakultät für Biologische und Veterinärwissenschaften an der Nikolaus-Kopernikus-Universität in Toruń, Polen, verbunden.
Diese Art von Studien zielt darauf ab, bestehende Daten und Forschungsergebnisse zusammenzufassen und zu bewerten, um einen umfassenden Überblick über den aktuellen Wissensstand und zukünftige Forschungsrichtungen zu bieten. Die Erkenntnisse zu Coriolus nun im Einzelnen:
Da Pilze, im Gegensatz zu Tieren, kein adaptives Immunsystem (fähig zur spezifischen Immunantwort) besitzen, muss ihr chemischer Schutzschild sie vor dem gesamten Spektrum an Krankheitserregern in ihrer natürlichen Umgebung schützen. Die Untersuchung der Zusammensetzung von Coriolus versicolor zeigt, dass er viele Verbindungen enthält, wie Proteine, Fettsäuren, Polysaccharide, Polysaccharopeptide, Glucane, Aminosäuren, Mineralien und Vitamine. Coriolus versicolor beeinflusst mit diesen bioaktiven Verbindungen das Immunsystem auf verschiedenen Ebenen. Dies wird sowohl in Zellkulturen (in vitro) als auch in lebenden Organismen (in vivo) intensiv untersucht.
Eine Auswahl der wichtigsten Wirkstoffe und Wirkungen von Coriolus versicolor:
Polysaccharopeptide
Coriolus versicolor enthält Polysaccharopeptide wie Polysaccharid-Peptid (PSP) und Polysaccharid-Krestin (PSK), die umfangreich für ihre immunverstärkenden und antikrebsaktiven Eigenschaften untersucht wurden. Diese Verbindungen sind insbesondere dafür bekannt, das Immunsystem zu stärken und bieten Schutz gegen Krebs und Entzündungen. Ihre Wirksamkeit hat dazu geführt, dass sie ausführlich in klinischen und präklinischen Studien erforscht werden, wobei sie signifikante positive Effekte auf das Wachstum von Krebszellen und das Immunsystem zeigen.
Polysaccharide
Die Polysaccharide in Coriolus versicolor, einschließlich β-Glucane, spielen eine wichtige Rolle bei der Unterstützung des Immunsystems und bieten potenzielle therapeutische Vorteile bei der Bekämpfung von Krebs und Entzündungen. Diese Verbindungen tragen dazu bei, die Aktivität von Antioxidantien zu steigern und schützen lebenswichtige Organe wie Leber und Gehirn vor Schädigungen. Darüber hinaus sind sie bekannt dafür, freie Radikale zu neutralisieren und könnten bei der Behandlung von Erkrankungen wie Diabetes und bakteriellen Infektionen hilfreich sein.
Kleine Moleküle
Coriolus versicolor enthält auch eine Vielzahl kleiner Moleküle, darunter neu identifizierte Verbindungen mit potenziellen therapeutischen Eigenschaften. Einige dieser Moleküle haben gezeigt, dass sie die Proliferation von Krebszellen hemmen und gleichzeitig immunstimulierende Effekte aufweisen, was sie zu vielversprechenden Kandidaten für die Entwicklung neuer Krebstherapien macht. Besonders interessant sind die spezifischen Proteine wie das YZP, das die Produktion von entzündungsfördernden Zytokinen unterdrücken kann, sowie Musarin, das das Wachstum von Darmkrebszellen effektiv hemmt und dabei weniger Nebenwirkungen zeigt als herkömmliche Medikamente.
Wirkung auf Makrophagen
Makrophagen sind eine Art von weißen Blutkörperchen, die eine wichtige Rolle in der Immunantwort spielen, indem sie Krankheitserreger erkennen und beseitigen. CV-Extrakte aktivieren Makrophagen durch bestimmte Substanzen wie β-Glucane (eine Form von löslichen Ballaststoffen) und PSP (Polysaccharid-Peptid), was zu einer gesteigerten Produktion von induzierbarer Stickstoffmonoxidsynthase (iNOS) führt. Diese Enzyme produzieren reaktive Stickstoff- und Sauerstoffzwischenprodukte, die helfen, pathogene Bakterien und Viren zu bekämpfen.
Zellchemie
Zytokine sind Signalmoleküle des Immunsystems, die die Kommunikation zwischen Zellen regulieren und eine Reaktion auf Infektionen koordinieren. CV-Extrakte fördern die Produktion von Zytokinen wie Interleukin-1β (IL-1β), Interleukin-6 (IL-6) und Tumor-Nekrose-Faktor α (TNF-α), die wesentlich zur Entzündungsreaktion und Immunabwehr beitragen.
Die Wirkung von Coriolus auf Makrophagen wird über spezielle Rezeptoren, die sogenannten Toll-like-Rezeptoren (TLR), vermittelt. Diese Rezeptoren erkennen molekulare Muster von Krankheitserregern und lösen eine Signalkaskade aus, die unter anderem zur Aktivierung des Transkriptionsfaktors NF-κB führt. Dieser Faktor spielt eine Schlüsselrolle bei der Entzündungsreaktion und der Immunabwehr.
Wirkung auf sog. Periphere Blut-Monozyten (PBMCs)
PBMCs umfassen verschiedene Typen von Immunzellen, die im Blut zirkulieren, darunter Lymphozyten und Monozyten. Coriolus beeinflusst diese Zellen, indem sie deren Teilung und Proliferation anregen, ein Vorgang, der als mitogen bezeichnet wird. Dies bedeutet, dass die Zellen schneller wachsen und sich vermehren, was zu einer verstärkten Immunantwort führt.
Coriolus stimuliert PBMCs zur Produktion von proinflammatorischen Zytokinen, die eine wichtige Rolle in der Immunantwort spielen, darunter Interleukin-2 (IL-2), Interleukin-12 (IL-12), und Interferon-γ (IFN-γ). Diese Zytokine helfen, die Immunantwort zu verstärken und sind besonders wichtig bei der Bekämpfung von Infektionen und in der Krebstherapie.
Die Aktivierung von PBMCs durch Coriolus erfolgt ebenfalls über TLRs, was zu einer Kaskade von Immunreaktionen führt, die die körpereigene Abwehr stärken. Interessanterweise aktiviert Coriolus (genauer: PSP) auch die TLR4-TIRAP/MAL-MyD88 Signalweg, der spezifisch bei der Immunantwort gegen bakterielle Infektionen eine Rolle spielt.
Zusammengefasst hat Coriolus versicolor das Potenzial, über seine verschiedenen bioaktiven Verbindungen wichtige Immunfunktionen zu modulieren und zu stärken, was ihn zu einem wertvollen Kandidaten für die Entwicklung neuer immuntherapeutischer Ansätze macht.
Coriolus versicolor ist bekannt für seine antivirale Aktivität gegen eine Reihe von Viren, darunter die Herpes-simplex-Viren Typ 1 und 2 (HSV-1 und HSV-2), bei denen eine hohe therapeutische Wirksamkeit beobachtet wurde. Besonders der Wirkstoff Polysaccharid-Krestin (PSK) kann das Epstein-Barr-Virus (EBV) in B- und T-Zellen hemmen und natürliche Killerzellen (NK-Zellen) aktivieren, die eine Schlüsselrolle in der Immunabwehr spielen. Zudem hemmt das Polysaccharid-Peptid (PSP) wichtige Enzyme des Humanen Immundefizienz-Virus (HIV), was die Virusvermehrung unterdrückt.
Studien zeigen auch, dass Coriolus versicolor gegen das Influenza-Virus schützen und die Überlebensrate in infizierten Tieren verbessern kann. Ein auf Coriolus versicolor basierendes Vaginalgel einer spanischen Firma wird zudem zur Behandlung von Frauen mit Hochrisiko-Infektionen durch das Humane Papillomavirus (HPV) verwendet, damit hat Coriolus versicolor aber auch einen festen Platz in der Behandlung von virusbedingten Warzen oder equinen Sarkoiden.
In Anbetracht der globalen Herausforderungen durch das neuartige Coronavirus (SARS-CoV-2), das schwere Atemwegssymptome verursacht, wird auch das Potenzial von Coriolus versicolor zur Bekämpfung von COVID-19 erforscht. Coriolus versicolor könnte als antivirales Mittel gegen COVID-19 wirken, indem es die Hauptprotease des Virus hemmt, ein entscheidender Faktor im Lebenszyklus des Virus.
Coriolus versicolor besitzt zudem entzündungshemmende Eigenschaften, um die Überreaktion des Immunsystems und schwere Entzündungen zu verhindern. Das erweitert das Wirkspektrum in Richtung Allergiebekämpfung, insbesondere überall dort, wo die Haut oder Schleimhäute betroffen sind.
Die antioxidativen Eigenschaften von Coriolus versicolor, insbesondere durch seine Polysaccharide und protein-gebundenen Polysaccharide, tragen zur Reduzierung von oxidativem Stress bei, was bei der Behandlung der schweren Verläufen von Ciruserkrankungen hilft.
Coriolus versicolor (CV) spielt (neben Maitake & ABM) eine wichtige Rolle in der Unterstützung der Krebstherapie, indem es die Sensitivität von Krebszellen gegenüber Chemotherapeutika erhöht.
Entgegen der landläufigen Meinungen verstärken bioaktive Verbindungen in CV, wie protein-gebundene Polysaccharide, die durch Chemotherapeutika wie Doxorubicin und Etoposid induzierte Apoptose, zumindest bei östrogenrezeptor-negativen Brustkrebs- und Leukämiezellen ist das nachgewiesen. Diese Effekte hängen damit zusammen, dass Coriolus versicolor Prozesse in Krebszellen aktiviert, die zum programmierten Zelltod führen, bekannt als Apoptose. Dabei wird der Zellteilungszyklus in einer bestimmten Phase, der sogenannten S-Phase, angehalten, was die Vermehrung der Krebszellen stoppt. Zusätzlich wird ein wichtiges Protein namens Caspase 3 aktiviert, das eine Schlüsselrolle im Prozess des Zelltodes spielt.
Die Vorbehandlung mit PSP erhöht beispielsweise die Reaktion von menschlichen Leukämiezellen auf Camptothecin, indem sie die Krebszellen für den durch das Medikament induzierten Zelltod sensibilisiert. Ähnlich verbessert eine Kombinationstherapie von PSK und Docetaxel in einem Mausmodell für menschlichen Prostatakrebs die Rückbildung von Tumoren und Apoptose im Vergleich zur alleinigen Chemotherapie.
Darüber hinaus hat Coriolus versicolor auch als Monotherapie vielversprechende tumortötende Effekte gezeigt. Es induziert Zelltod durch verschiedene Mechanismen, darunter Apoptose, Nekrose oder Nekroptose, und hat in Tiermodellen eine hemmende Wirkung auf Tumorwachstum und Metastasierung. Diese Effekte sind mit einer reduzierten Zellproliferation durch Zellzyklusarrest und der Induktion von oxidativem Stress verbunden, der Krebszellen zum Absterben bringt.
Neben diesen zytotoxischen und anti-proliferativen Aktivitäten hat Coriolus versicolor auch anti-migratorische und anti-invasive Potenziale gegenüber zahlreichen Tumorzelltypen gezeigt. Diese Eigenschaften werden durch die Unterdrückung von Matrix-Metalloproteinasen (MMPs) vermittelt, die für die invasive Aktivität von Tumorzellen verantwortlich sind.
Neben den direkten Wirkungen auf Krebszellen beeinflusst Coriolus versicolor auch die Angiogenese. Dies ist der Prozess, bei dem neue Blutgefäße entstehen, die Tumoren für ihr Wachstum benötigen. Studien haben gezeigt, dass Coriolus versicolor die Ausschüttung bestimmter Botenstoffe, die das Wachstum neuer Blutgefäße fördern, reduziert und die Aktivität von Signalwegen, die diese Gefäßbildung unterstützen, in speziellen Immunzellen innerhalb des Tumors (sogenannten Tumormakrophagen) beeinflusst.
Diese vielfältigen Mechanismen unterstreichen das Potenzial von Coriolus versicolor als wertvolle Ergänzung in der Krebstherapie, die sowohl die Effektivität von Standardbehandlungen verbessern als auch als potenzielle Monotherapie fungieren kann.
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Vitalpilze können eine hervorragende Flankierung laufender Therapien sein und sind potente Mykotherapeutika!
Aber: das Befolgen von Empfehlungen erfolgt auf eigene Gefahr und in eigener Verantwortung.
Gerade deshalb: Informiere Deinen Therapeuten bitte unbedingt über die geplante Einnahme von Vitalpilzen.
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